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Qualitätsanforderungen

An die neue Generation von Lärmschutzwänden, wie sie auch im Limmattal eingesetzt werden sollen, werden hohe Anforderungen gestellt in Bezug auf Funktion und Aussehen.

Technische Qualität

  • Die Lärmschutzwände müssen die akustischen Anforderungen erfüllen; die Schalldämmwerte müssen erfüllt werden.
  • In der Regel kommen nur schallabsorbierende LS-Wände zur Anwendung; je nach Lage sind evtl. auch teilabsorbierende Systeme möglich (z. B. Glaswände, an besonderen Aussichtslagen). Bei Einsatz von Glaswänden sind jedoch die Aspekte der Schallreflexion, der Blendwirkung sowie des Vogelschutzes zu beachten.
  • Die Einhaltung des Lichtraumprofils und des Fahrbahnabstandes muss gewährleistet werden.
  • Auf den Bauwerken können aus Gewichtsgründen nur "leichte" Materialien und Konstruktionselemente angeordnet werden; z. B. Aluminium, Glas.
  • Die Lärmschutzwände im Strassenraum müssen den technischen Anforderungen betr. statische Stabilität (Eigengewicht, Wind, Aufprall), Frost- und Tausalzbeständigkeit, Witterungs- und UV-Lichtbeständigkeit sowie Stosssicherheit gegen Steinschlag genügen.
  • Bei Lärmschutzwänden ausserhalb des Strassenraumes gelten bis auf die Stosssicherheit gegen Steinschlag grundsätzlich die gleichen Kriterien.
  • Zu beachten sind auch objektspezifische Gefährdungsbilder; Absturz von LS-Wänden auf tieferliegende Verkehrsträger, Herunterfallen von oberen Wandelementen etc.
  • Als Normalraster für den Wandaufbau gilt der Stützen - Rasterabstand (Axe - Axe) von 4.00 m. Sofern die Tragfähigkeit der Kunstbauten es zulässt, sind die LSW-Stützen im analogen Abstand anzuordnen. Bei höheren Wänden muss der Stützenabstand aus statischen Gründen auf ca. 2.00 - 2.50 m reduziert werden.
  • Im Abstand von ca. 250 m im Bereich von Kunstbauten sind in der Regel Flucht- und Unterhaltstüren vorzusehen. Zudem muss ebenfalls die Zugänglichkeit für den Unterhalt der Lärmschutzwand mit dem Unterhaltsdienst (NS-Werkhof) abgesprochen werden.
  • Bei der Wahl des Wandsystems wird auch auf grosse Dauerhaftigkeit und geringen Aufwand für betrieblichen und baulichen Unterhalt geachtet. Der Unterhalt soll so kostengünstig wie möglich sein, deshalb ist auf neue bepflanzte Elemente möglichst zu verzichten.
  • Folgende Vorteile führten zur Wahl von Acrylglas an Stelle von Glas:
    • Geringeres Gewicht, was besonders für die Statik der sechs Meter hohen Elemente von Vorteil ist.
    • Bruchsicherheit, Stabilität z.B. bei den Befestigungspunkten der Absturzsicherung. Schüsse zerstören das Glas, beim Acrylglas entsteht lediglich ein Durchschussloch.
    • Biegefähigkeit: Die aus gestalterischen und schutztechnischen Gründen gebogenen Elemente können aus Acrylglas bedeutend günstiger hergestellt werden.
  • Völlige Transparenz und Vogelschutz sind leider unvereinbar. Die gewünschte Transparenz der Lärmschutzwände für die Benutzer der Autobahn wie auch für die Anwohner wird für die Vögel zu einem Problem. Um Kollisionen zu vermeiden, müssen Scheiben flächig markiert werde.
     
    Birdstripes:
    Integrierter Vogelschutz bei durchsichtigen Lärmschutz-Elementen
     
    Am besten bewährt hat sich die Lösung mit Birdstripes (Empfehlung der Schweiz. Vogelwarte in Sempach und des Schweizerischen Vogelschutzes SVS): Senkrechte Streifen, ca. 2 cm breit, im Abstand von maximal 10 cm. Die Streifen werden aufgeklebt (Bänder beim SVS erhältlich) aufgedruckt, bei Acrylglas eingefräst oder sandgestrahlt.

 

Gestalterische Qualität

  • Die Farbgebung der Elemente muss jede Blendwirkung vermeiden und sich im Landschaftsbild integrieren.
  • Zur Integration in das Landschaftsbild und dem dynamischen Charakter einer Autobahn entsprechend ist die Silhouette der Lärmschutzelemente fliessend, mit möglichst wenig Höhensprüngen dem Autobahntrassee folgend, zu konzipieren.
  • Der Fluss des Strassenzuges ist mit den Schutzelementen zu übernehmen, sie sollen keine bremsende Wirkung ausüben.
  • Die Kanalwirkung der Strassenzüge darf durch die Lärmschutzelemente nicht verstärkt werden. Der Bezug zwischen den Autoinsassen und der Umgebung sowie der Bezug der Umgebung zur Bewegung auf der Autobahn sollen trotz der Schutzelemente erhalten bleiben.
  • An ausgewählten Orten, wenn sich die unmittelbare Nachbarschaft durch den Blick auf die Autobahn gestört fühlt, kann das transparente Glas durch ein opakes Glas ersetzt werden. Der Vorteil von Glas, die Aufhellung der Zone hinter der Schutzwand, kann mit dieser Lösung beibehalten werden.
  • Schmale Glaselemente oberhalb der Leitplanken können diesen Bezug bereits gewährleisten, parziell sind grössere Verglasungen vorzusehen.
  • Die Glaselemente können einen Ersatz für die aus Unterhaltsgründen zu vermeidenden Randbepflanzungen darstellen. Der Blick zum Grünen ist gewährleistet.
  • Im Siedlungsgebiet wird in speziellen Wohnbereichen Opakglas (nicht durchlässig, kein Einblick) verwendet.
Gestaltungskonzept